Im Kontext von Renovierungs- und Neubauprojekten spielt der Vorstrich eine entscheidende Rolle, da er die Haftung des nachfolgenden Anstriches verbessert und somit für ein langlebiges Ergebnis sorgt. Dabei dient er als Trägermaterial für die spätere Dekorschicht und hilft, Material und Arbeitszeit zu sparen, indem die Anzahl der benötigten Anstriche reduziert wird. Ein weiteres Anwendungsfeld ist bei stark saugenden Untergründen, auf denen er deren Saugfähigkeit ausgleicht und eine gleichmäßige Farbwirkung gewährleistet.

Definition: Was bedeutet Vorstrich?

Ein Vorstrich, häufig auch als Grundierung oder Haftvermittler bezeichnet, ist eine vorbereitende Beschichtung, die auf einen Untergrund aufgetragen wird, bevor die eigentliche Farbe oder Tapete aufgebracht wird. Die Aufgabe des Vorstriches ist es, eine optimale Verbindung zwischen Untergrund und Deckanstrich herzustellen. Damit wird die Haltbarkeit und Qualität des Endanstriches entscheidend verbessert. Der Vorstrich ebnet den Weg für eine beständige und qualitativ hochwertige Beschichtung.1

Anwendung: Wie wird ein Vorstrich aufgetragen?

Die Verwendung von Vorstrichen erfordert einige Schritte und Vorarbeiten. Zunächst wird der Untergrund gründlich gereinigt und von Staub und Schmutz befreit. Auf rauen oder porösen Flächen wird der Vorstrich im Anschluss mit einem Pinsel oder einer Rolle aufgetragen. Bei glatten Flächen kann er auch gespachtelt werden. Wichtig ist, dass die Vorstrichschicht trocknen kann, bevor sie Überstrichen wird. In der Regel sollte etwa 12 bis 24 Stunden gewartet werden. Dies ist jedoch abhängig vom jeweiligen Produkt und sollte daher in den Herstellerangaben nachgelesen werden.2

Arten: Welche Vorstriche gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Vorstrichen, die sich in ihren Eigenschaften und Anwendungen unterscheiden. Unter anderem gibt es Vorstriche auf Basis von Kunstharz, die besonders haftfähig sind und sich für fast alle Untergründe eignen. Kunstharz-Vorstriche sind vielseitig einsetzbar und bieten eine hohe Haftkraft.3 Darüber hinaus gibt es Tiefgrund-Vorstriche, die speziell für saugende und sandige Untergründe geeignet sind. Dispersions-Vorstriche hingegen sind wasserbasiert und eignen sich besonders für minerische Untergründe wie Gipskarton oder Beton.

Vor- und Nachteile von Vorstrich

Die Verwendung eines Vorstrichs bringt verschiedene Vor- und Nachteile mit sich. Zu den Vorteilen zählt die verbesserte Haftung des Endanstrichs, was ein langandauerndes und hochwertiges Ergebnis gewährleistet. Des Weiteren wird der Verbrauch von Farbe oder Tapete reduziert, was Kosten einspart. Zudem sorgt der Vorstrich für eine gleichmäßige Farbwirkung, da er die Saugfähigkeit des Untergrunds ausgleicht. Negativ zu bewerten ist hingegen der zusätzliche Zeitaufwand, insbesondere durch die notwendige Trocknungszeit. Darüber hinaus können beim Auftragen des Vorstrichs Schadstoffe freigesetzt werden. Daher ist eine gute Belüftung während der Verarbeitung sowie die Verwendung von schadstoffarmen Produkten wichtig. Vorstriche verbessern die Haftung, sparen Kosten und sorgen für eine gleichmäßige Farbwirkung.

Zusammenfassung:

  • Ein Vorstrich fungiert als Brückenbildung zwischen dem Untergrund und dem Anstrich und sorgt für eine optimale Haftung der Folgebeschichtung.
  • Dabei verbessert er die Standzeit der Beschichtung, sorgt für gleichmäßige Saugfähigkeit und kann sogar die Verarbeitungseigenschaften des Deckanstrichs positiv beeinflussen.
  • Er kann aus Materialien wie Dispersionsfarbe, Tiefgrund oder Spezial-Primer bestehen, abhängig von dem zu beschichtenden Material und den speziellen Anforderungen des Anstrichs.

Quellen:

  1. Vgl. Bauhaus Ratgeber: Wofür braucht man eine Grundierung
  2. Vgl. Heimhelden Ratgeber: Vorstrich für die Wand – das sollten Sie beachten
  3. Vgl. Alpina Farbenwissen: Ein Malervorstrich ist essentiell