Eine der bedeutenden Techniken im Bauwesen ist die Unterfütterung. Dieses Verfahren findet Anwendung bei der Stabilisierung bestehender Strukturen oder Gebäuden und ist besonders dann hilfreich, wenn eine Erweiterung oder eine Anpassung an einem Gebäude vorgenommen werden soll. Ohne eine ordnungsgemäße Unterfütterung können Bauschäden auftreten, was hohe Reparaturkosten zur Folge hat.

Definition: Was bedeutet Unterfütterung?

Die Unterfütterung ist ein Bauprozess, der Anwendung findet, um die Stabilität von Fundamenten oder Wänden zu erhöhen. Hierbei handelt es sich um eine Technik, bei der Materialien wie Beton, Stahl oder Stein unter oder an bestehende Fundamente oder Wände gebracht werden, um ihre Tragfähigkeit und Stabilität zu erhöhen.

Ausführliche Erklärung: Wie funktioniert Unterfütterung?

Die Methode der Unterfütterung besteht grundsätzlich aus dem Einbringen von Material unter bestehende Fundamente oder Mauern, um die Traglast zu erhöhen. Hierbei gibt es verschiedene Techniken. Eine verbreitete Methode ist die sogenannte Ejektor-Unterfütterung, bei der mit Wasser oder Pressluft gearbeitet wird. Bei der Verdichtungsunterfütterung wird hingegen mittels Presslufthämmern oder Rüttelgeräten eine größere Tragfähigkeit erreicht. Je nach Zustand des Baufeldes kann auch eine Kombination von verschiedenen Methoden angewandt werden.

Anwendungsgebiete und Beispiele für Unterfütterung

Unterfütterungen finden sich in den verschiedensten Bereichen des Bauwesens. So ist es beispielsweise oft notwendig, bei der Sanierung oder Modernisierung von Altbauten die vorhandenen Substanzen zu verstärken. Gebäude, in denen zusätzliche Stockwerke aufgebaut oder die Fundamente für eine Tiefgarage belastet werden sollen, werden ebenfalls oft unterfüttert. Aber auch bei Gebäuden, die auf nachgiebigem oder unebenem Gelände errichtet wurden, wird die Technik der Unterfütterung eingesetzt, um die Stabilität zu gewährleisten.

Vor- und Nachteile von Unterfütterung

Die Unterfütterung bietet einige wesentliche Vorteile. So ermöglicht sie eine effektive Stärkung der Gebäudesubstanz und kann so vor Untergrundbewegungen oder dem Einsturz des Gebäudes schützen und zur Langlebigkeit der Baustruktur beitragen. Zudem bietet die Methode, je nach Variante, eine hohen Grad an Flexibilität und kann an die jeweiligen Anforderungen des Projekts angepasst werden. Allerdings sind auch einige Nachteile vorhanden. So führt das Verdichten des Untergrunds oft zu Lärm und Erschütterungen, die u.a. die Nachbarschaft stören können. Zudem kann es zu Absenkungen des Bodens und somit zu Schäden an angrenzenden Gebäuden kommen. Zusätzlich sind die Kosten, abhängig vom Umfang und der Art der Maßnahme, oft sehr hoch.

Eine technische Kontrolle der Unterfütterung ist daher unerlässlich.

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Zusammenfassung:

  • Die Unterfütterung ist ein Verfahren zur Stabilisierung von Gebäuden oder Baustrukturen, bei dem zusätzliches Material unter die Fundamente gebracht wird, um das Tragvermögen zu erhöhen und Setzungen zu vermindern.
  • Es wird oft in Sanierungssituationen eingesetzt, insbesondere wenn durch Veränderungen im Bodenbestand (wie weicher oder nachgebender Untergrund) ein Gebäude oder Bauwerk in seiner Stabilität gefährdet ist.
  • Es gibt verschiedene Methoden der Unterfütterung, einschließlich der Stahlträger-Methode, der Jet-Grouting-Methode und dem Einsatz von Mikropfählen. Die Wahl der Methode ist abhängig von den spezifischen Gegebenheiten vor Ort und der Art der Struktur, die abgesichert werden soll.

Quellen:

  1. Vgl. Quelle: Baulexikon.org
  2. Vgl. Quelle: bauexperts.de