Bei der Gestaltung von Wänden und Fassaden bietet der Rauputz interessante Möglichkeiten. Seine charakteristische, raue Oberfläche findet in der Architektur sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich Anwendung und bietet neben optischen auch praktische Vorteile. Doch was bedeutet Rauputz genau und was sollte bei seinem Einsatz beachtet werden?

Definition: Was bedeutet Rauputz?

Der Rauputz, auch als Strukturputz bekannt, ist eine spezielle Putzart mit einer charakteristischen, rauen Oberflächenstruktur. Das Wort “Rauputz” leitet sich vom althochdeutschen Wort “rauh” ab, was “rau” oder “stark behaart” bedeutet. Diese Bezeichnung beschreibt treffend die raue Oberfläche des Putzes. Der Rauputz wird aus einer Mischung von Bindemitteln, Zuschlagstoffen und Wasser hergestellt. Die raue Struktur entsteht durch die Verwendung von gröberen Körnungen, die im Putz enthalten sind und nach dem Auftragen mit einer speziellen Technik zur Schau gestellt werden1.

Arten des Rauputzes und ihre Anwendung

Es gibt verschiedene Arten des Rauputzes, die sich durch ihre Körnung und somit durch ihre Struktur unterscheiden. Die gängigsten Arten sind der Reibeputz, der eine sehr feine Struktur hat, und der Kratzputz, der eine grobe Struktur aufweist2. Dabei variiert auch ihre Anwendung: während der grobkörnige Kratzputz vor allem für den Außenbereich, wie z.B. Fassaden, verwendet wird, findet der feinkörnige Reibeputz vermehrt im Innenbereich Anwendung.

Verarbeitung des Rauputzes

Die Verarbeitung des Rauputzes benötigt etwas Übung und Handwerksgeschick. Zunächst wird der Untergrund gründlich gereinigt und auf der gesamten Fläche verteilt. Nach dem Trocknen wird der Putz aufgebracht und geglättet. Mit einem Reibebrett oder einem speziellen Putzerhaken wird dann die typische Struktur in den noch weichen Putz gerieben oder gekratzt3.

Vor- und Nachteile des Rauputzes

Die Vorteile des Rauputzes liegen auf der Hand. Durch seine charakteristische Struktur verleiht er den behandelten Flächen eine individuelle Optik. Seine raue Oberfläche dient als hervorragender Untergrund für die Anstriche und fördert deren Haftung. Doch trotz seiner vielen Vorzüge bringt der Einsatz von Rauputz auch Nachteile mit sich. Da seine Oberfläche nicht glatt ist, kann sich Schmutz leichter festsetzen und seine Reinigung gestaltet sich schwieriger. Zudem ist die Anwendung von Rauputz arbeitsintensiv und benötigt Erfahrung4.

Zusammenfassung:

  • Rauputz ist eine Art von Putz, der für seine grobe Struktur und robuste Oberfläche geschätzt wird.
  • Dieser Putztyp bietet eine hervorragende Basis für eine individuelle Wandgestaltung, da er in verschiedenen Körnungen erhältlich ist, und kann mit Farbe oder Tapeten überarbeitet werden.
  • Angewendet wird Rauputz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich, wo er neben seiner ansprechenden Optik auch durch sein gutes Isoliervermögen punktet.

Quellen:

  1. Vgl. Bauhaus Rauputz
  2. Vgl. OBI Putzarten-Übersicht
  3. Vgl. Heimhelden Rauputz auftragen
  4. Vgl. Frag den Heimwerker