Lehmputz gehört zweifellos zu den ältesten Baumaterialien der Menschheitsgeschichte. Lange in Vergessenheit geraten, erlebt er in den letzten Jahren gerade für Heimwerker und im ökologischen Bau eine Renaissance. Seine Natürlichkeit und seine Fähigkeit, das Raumklima zu beeinflussen, macht ihn für viele Menschen attraktiv.

Definition: Was bedeutet Lehmputz?

Als Lehmputz wird ein Putz bezeichnet, der aus Lehm und natürlichen Zuschlagstoffen wie beispielsweise Sand, Stroh oder auch Tierhaaren hergestellt wird. Die Herstellung ist dabei relativ einfach, da der Lehm nur mit den Zuschlagstoffen gemischt und danach mit Wasser angerührt wird. So entsteht ein natürlicher Putz, der ohne chemische Zusätze auskommt.1

Anwendungsbereiche von Lehmputz

Der Anwendungsbereich von Lehmputzen ist umfangreich, sie eignen sich sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich. Im Innenbereich wird Lehmputz vor allem wegen seiner Eigenschaften zur Verbesserung des Raumklimas geschätzt. Lehm nimmt sowohl Feuchtigkeit als auch Wärme auf und gibt diese bei Bedarf wieder ab. Im Außenbereich hingegen überzeugen Lehmputze durch ihre hohe Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit.2

Anwendung und Verarbeitung von Lehmputz

Lehmputz lässt sich manuell oder maschinell auftragen. Die Verarbeitung ist unkompliziert und kann auch von weniger erfahrenen Heimwerkern problemlos ausgeführt werden. Es ist lediglich darauf zu achten, dass der Untergrund trocken, sauber und tragfähig ist. Bei der Anwendung von Lehmputz ist auch ein gutes Mischungsverhältnis von Lehm und den Zuschlägen wichtig, um eine gute Konsistenz und Haftung zu erzielen.3

Vor- und Nachteile von Lehmputz

Lehmputze haben viele Vorteile: Sie sind ökologisch, verbessern das Raumklima, sind leicht zu verarbeiten und langlebig. Außerdem können sie mehrfach wiederverwendet werden, ohne dass dabei die Qualität leidet. Allerdings gibt es auch einige Nachteile. So sind Lehmputze im Vergleich zu herkömmlichen Putzarten wie Gipsputz oder Kalkputz weniger widerstandsfähig gegen physische Einwirkungen. Darüber hinaus erfordert die Verwendung von Lehmputz eine genaue Kenntnis und Erfahrung in der Verarbeitung, damit der Putz korrekt aufgetragen wird und gut haftet.

Zusammenfassung:

  • Lehmputz besteht aus natürlichen Bestandteilen wie Lehm, Sand und strohähnlichen Fasern, was ihn zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Option für den Innenausbau macht.
  • Durch die Fähigkeit zur Regulation der Raumfeuchtigkeit, bietet Lehmputz einen zusätzlichen Nutzen für das Raumklima und damit für das Wohlbefinden der Bewohner.
  • Neben dem ökologischen Aspekt, kann Lehmputz durch seine individuellen Gestaltungsmöglichkeiten punkten. Er lässt sich leicht verarbeiten, kann farblich angepasst werden und ermöglicht somit eine breite Palette an kreativen Möglichkeiten im Innenausbau.

Quellen:

  1. Vgl. DENA
  2. Vgl. Claytec
  3. Vgl. BauNatürlich