Eine wichtige Rolle im Bereich der Elektrotechnik spielt die Induktionsspule. Sie dient einer Vielzahl von Zwecken, von der Energieübertragung über das Empfangen und Senden von Radiowellen bis hin zu Anwendungen im Heimwerkerbereich, wie beispielsweise beim Löten.

Definition: Was bedeutet eine Induktionsspule?

Die Induktionsspule, auch Transformatorspule genannt, ist ein Bauteil, das in der Elektrotechnik zur Übertragung von elektrischer Energie verwendet wird. Eine Induktionsspule besteht aus einem magnetischen Kern, der oft aus Ferrit oder einem ähnlichen Material besteht, und einer Drahtwicklung. Wenn Strom durch die Drahtwicklung fließt, entsteht ein Magnetfeld, das den gesamten Kern umschließt und dessen Stärke von der Intensität des Stroms abhängt. Der Kern dient dabei der Bündelung und Verstärkung des Magnetfelds. Diese Funktionsweise ist die Grundlage für induktive Bauelemente wie beispielsweise Transformatoren, Induktionskochfelder oder drahtlose Ladesysteme. Das Prinzip der elektromagnetischen Induktion, auf dem die Induktionsspule basiert, wurde im Jahr 1831 vom englischen Physiker Michael Faraday entdeckt. 1

Anwendungsbereiche der Induktionsspule

Die Induktionsspule ist aus der modernen Elektrotechnik nicht wegzudenken und findet sich in vielen verschiedenen Anwendungen wieder. Sie wird zum Beispiel in Transformatoren eingesetzt, um die Spannung in Stromnetzen zu erhöhen oder zu vermindern. Im Heimwerkerbereich sind Lötkolben mit Induktionsheizung ein gutes Beispiel für die Nutzung der Induktionstechnologie. Hier wird die Spule genutzt, um eine hohe Hitze zu erzeugen, die zum Verflüssigen des Lötzinns benötigt wird. Auch in der Kommunikationstechnik, zum Beispiel in Radios und Fernsehern, werden Induktionsspulen eingesetzt, um elektromagnetische Wellen zu empfangen oder zu senden. In neuerer Zeit werden sie auch beim drahtlosen Laden von elektronischen Geräten, wie Smartphones, Tablets oder Elektroautos, eingesetzt.

Funktionsweise der Induktionsspule

Die Induktionsspule nutzt das Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Wird ein elektrischer Leiter, wie der Draht einer Spule, von einem veränderlichen Magnetfeld durchsetzt, so wird in ihm eine Spannung induziert. Dies geschieht auch umgekehrt: Wird ein elektrischer Strom durch die Spule geleitet, entsteht ein Magnetfeld. Die Stärke dieses Feldes hängt dabei von der Stromintensität und der Anzahl der Windungen der Spule ab. So wird bei Verwendung eines Eisenkerns die magnetische Flussdichte erhöht und damit die Induktion verstärkt. Dieses Prinzip nennt sich magnetische Induktion. 2

Vor- und Nachteile von Induktionsspulen

Der große Vorteil einer Induktionsspule liegt in ihrer Flexibilität und Vielseitigkeit. Sie kann in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, von der Energieübertragung über das Senden und Empfangen von Radiowellen bis hin zur Wärmeerzeugung. Durch die magnetische Kopplung wird zudem ein Kontakt zwischen den Bauteilen vermieden, wodurch es weniger Verschleiß gibt. Zudem ist die Energieübertragung sehr effizient. Allerdings gibt es auch einige Nachteile. So können hohe Frequenzen und starke Magnetfelder zu Störungen und Schwingungen führen, die die Funktion der Spule beeinträchtigen können. Des Weiteren ist für viele Anwendungen, insbesondere im industriellen Bereich, ein hoher Energieaufwand notwendig, um das benötigte starke Magnetfeld zu erzeugen. Daher sollte immer auf eine passende Dimensionierung und Materialwahl der Spule geachtet werden, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erreichen. 3

Zusammenfassung:

  • Eine Induktionsspule, oft auch Transformatorenspule genannt, ist ein wichtiges Element in zahlreichen elektrischen Geräten und Systemen und kann magnetische Felder aufbauen und umwandeln.
  • Diese Spulen werden zur Erzeugung hoher Spannungen verwendet und sind eine Schlüsselkomponente in Geräten wie beispielsweise Ladegeräten, medizinischen Geräten und in Energiesystemen wie Windkraftanlagen und Solarstromsystemen.
  • Auch in Heimwerkerprojekten können Induktionsspulen genutzt werden, z.B. in selbstgebauten Radios, Transformatoren oder in speziellen Beleuchtungssystemen.

Quellen:

  1. Vgl. Universität Regensburg 2011
  2. Vgl. Leifiphysik 2020
  3. Vgl. Elektrotechnikpraktikum 2018