Die meisten Menschen nehmen sie wahrscheinlich kaum wahr: Tauben und Dachdecker sehen sie allerdings täglich, nämlich die Dachlatten. Gerade für Hausbauer und Heimverbesserer spielen sie jedoch eine wichtige Rolle. Diese schmalen, langen Holzstücke werden in horizontaler Richtung auf Dachsparren befestigt und sind entscheidend für die Stabilität und Lebensdauer des Daches.

Definition: Was bedeutet Dachlatten?

Dachlatten, fachkundig auch Lattenwerk genannt, sind schmale, lange Hölzer. Diese werden auf den Dachsparren eines Hauses befestigt und dienen als Halterung für die Dachdeckung. Die Art, die Größe und auch die Anordnung der Latten hängen dabei unter anderem von der Art der Dachbedeckung, den klimatischen Bedingungen und baulichen Anforderungen ab. Die Befestigung des Lattenwerks erfolgt üblicherweise mittels spezieller Nägel oder Schrauben. Dachlatten gibt es in verschiedenen Längen, Breiten und Stärken und sie müssen den statischen Anforderungen des Daches entsprechen. 1

Funktion und Einsatz von Dachlatten

Das Lattenwerk spielt eine elementare Rolle beim Dachbau. Es dient als Träger für die Dachhaut und sorgt dafür, dass Regenwasser gezielt abgeleitet wird. Die Lattenhaltung gibt den Dacheindeckungsmaterialien, wie beispielsweise Dachziegeln, den nötigen Halt und sorgt für eine gleichmäßige Belastungsverteilung. Beim Anbringen der Dachlatten ist darauf zu achten, dass der Abstand zwischen den einzelnen Latten dem Deckungsverband des verwendeten Dacheindeckungsmaterials entspricht und regulär etwa 30 cm beträgt. Außerdem spielen Dachlatten eine wichtige Rolle bei der Luftzirkulation unter der Dachhaut und helfen, Feuchtigkeit abzutransportieren. 2

Material und Qualität von Dachlatten

Generell bestehen Dachlatten aus Holz, wobei hier insbesondere Fichte und Kiefer Verwendung finden. Die verwendeten Hölzer müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, die in der DIN 4074 festgelegt sind. Die Dachlatten-Qualitäten werden in S10 und S13 unterschieden. Die Qualität S10 bezeichnet dabei normale Dachlatten, S13 steht für sogenannte Konstruktionslatten, die höheren Belastungen standhalten müssen. Bezüglich der Behandlung unterscheidet man zwischen naturbelassenen Dachlatten und imprägnierten Dachlatten, die einen verbesserten Schutz gegen Feuchtigkeit und Schädlinge aufweisen. 3

Vor- und Nachteile von Dachlatten

Dachlatten, egal ob aus Fichte oder Kiefer, weisen viele Vorteile auf. Sie sind vergleichsweise günstig und leicht, was ihre Verarbeitung erleichtert. Zudem sorgen sie für eine gute Belüftung des Daches und tragen zur Langlebigkeit des Dacheindeckungsmaterials bei. Jedoch gibt es auch einige Nachteile. Dachlatten sind nicht dauerhaft wasserfest, sodass Feuchtigkeit zu Problemen führen kann. Weiterhin sind sie gegenüber mechanischen Belastungen relativ empfindlich: Sowohl hohe Lasten als auch harte Schläge können Schäden verursachen. Insbesondere bei der Verwendung von hochwertigen Dacheindeckungen sollte daher auf die Qualität der Latten geachtet werden.

Zusammenfassung:

  • Dachlatten, auch bekannt als Lattung, sind schmale, längliche Holzelemente, die auf den Sparren eines Daches befestigt werden, um die Dachbedeckung zu tragen.
  • Sie sind ein unverzichtbares Element in der Dachkonstruktion, da sie die Stabilität des Dachs sicherstellen und als Verbindung zwischen den Dachziegeln und den darunterliegenden Dachsparren dienen.
  • Die Auswahl der richtigen Dachlatten spielt eine bedeutende Rolle für die Langlebigkeit und Funktion des Daches. Sie können aus verschiedenen Holzarten hergestellt sein, wobei die am häufigsten verwendeten Arten Fichte, Kiefer oder Lärche sind.

Quellen:

  1. Vgl. Dachdecker
  2. Vgl. Bauen.de
  3. Vgl. Holz vom Fach