Der Blower-Door-Test – ein Verfahren, das in der Bau- und Handwerksbranche nicht mehr wegzudenken ist. Es wird zur Messung der Luftdichtheit von Gebäuden verwendet und ist insbesondere bei Neubauten und energetischen Modernisierungen von großer Relevanz. Durch die Durchführung dieser speziellen Luftdichtigkeitsmessung können kostspielige bauliche Mängel aufgespürt und behoben werden.

Definition: Was bedeutet Blower-Door-Test?

Unter dem Blower-Door-Test versteht man ein standardisiertes Verfahren zur Messung der Luftdichtigkeit von Gebäuden. Die Messung erfolgt unter Anwendung eines speziellen Lüfters (Blower-Door), der in eine Tür- oder Fensteröffnung eingesetzt wird. Durch diesen Lüfter wird ein definiertes Druckverhältnis im Gebäude erzeugt, und es wird gemessen, wie viel Luft pro Stunde unbemerkt durch Undichtigkeiten ein- und ausströmt (Infiltration). Mittels dieser Messung können Schwachstellen in der Gebäudehülle identifiziert und beseitigt werden. 1

Anwendungsbereiche und Notwendigkeit des Blower-Door-Tests

Die Durchführung eines Blower-Door-Tests ist insbesondere bei Neubauten und im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Die Messung ist notwendig, um die Einhaltung der wärmetechnischen Anforderungen nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) nachzuweisen. Zudem kann durch die frühzeitige Erkennung und Behebung von Mängeln Bauschäden verhindert und eine optimale energetische Effizienz erreicht werden. 2

Durchführung des Blower-Door-Tests

Bei der Durchführung eines Blower-Door-Tests wird das Gebäude zunächst auf Undichtigkeiten und mögliche Leckagen vorbereitet. Alle Fenster und Türen werden geschlossen, Kamine verschlossen und Lüftungsanlagen abgedichtet. Anschließend wird ein spezieller Ventilator in eine Türöffnung eingesetzt, der ein Druckverhältnis von 50 Pascal zwischen dem Gebäudeinneren und der Außenluft herstellt. Während der Messung wird die Menge der Luft ermittelt, die durch Leckagen aus dem Gebäude austritt. 3

Vor- und Nachteile von Blower-Door-Test

Die Vorteile eines Blower-Door-Tests liegen vor allem in der Erhöhung der Energieeffizienz und der Vermeidung von Bauschäden durch eine verbesserte Luftdichtheit. Zudem ist es ein anerkanntes Verfahren zur Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und Mindeststandards. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Validierung energetischer Berechnungen im Vorfeld eines Bauvorhabens. Nachteile können in den Kosten für die Durchführung des Tests und in der Notwendigkeit einer sorgfältigen Vorbereitung liegen. Zudem kann eine zu hohe Luftdichtheit auch zu Problemen mit der Feuchtigkeitsregulierung und zu einem mangelnden Luftaustausch führen. 4

Zusammenfassung:

  • Der Blower-Door-Test ist ein etabliertes Verfahren zur Messung der Luftdichtigkeit von Gebäuden. Dieses Prüfverfahren liefert wertvolle Erkenntnisse über mögliche Wärmelecks und Energieverluste.
  • Mittels eines speziellen Ventilators, der in eine Tür oder ein Fenster eingefügt wird, erzeugt der Test einen Unter- oder Überdruck im Gebäude. So werden Undichtigkeiten im Gebäudehülle aufgespürt und können gezielt behoben werden.
  • Der Blower-Door-Test trägt nicht nur zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz bei, sondern verbessert auch den Wohnkomfort durch eine optimale Luftqualität im Inneren des Gebäudes.

Quellen:

  1. Vgl. Bundesverband Blower Door e.V.
  2. Vgl. Bauratgeber Deutschland
  3. Vgl. Bosy-Onlin
  4. Vgl. Energieheld