Bei Bauprojekten und Heimwerkerarbeiten stellt das Anziehdrehmoment eine wesentliche Rolle. Dieser Begriff aus der Werkstattpraxis dient zur genauen und sicheren Montage von Bauelementen oder -teilen.

Definition: Was bedeutet das Anziehdrehmoment?

Anziehdrehmoment, aus dem Englischen als Torque bekannt, ist ein physikalischer Begriff. Es bezeichnet die Kraft, die mutwillig auf einen Schraubenschlüssel oder ähnliches Werkzeug angewendet wird, um eine Schraube oder Mutter festzuziehen. Das Anziehen passiert in einer Drehbewegung. Hierbei misst das Anziehdrehmoment diese Kraft pro Abstandseinheit. So dient das Anziehdrehmoment zur genauen Spezifikation, mit welcher Kraftkomponente ein Befestigungselement angezogen werden sollte. Automobilhersteller, Architekten und auch Heimwerker geben häufig das notwendige Anziehdrehmoment an. So lassen sich Schrauben, Bolzen und Muttern sicher und effizient befestigen und Versagensrisiken und Schäden werden vermieden.1

Warum ist das Anziehmoment so wichtig?

Eine zu geringe Benutzung des Anziehmomentes kann dazu führen, dass Befestigungen sich lösen und Verbindungen instabil werden. Auf der anderen Seite, hat ein zu hohes Anziehmoment zur Folge, dass Schrauben oder ähnliche Verbindungen beschädigen und somit die gesamte Konstruktion gefährden. Deshalb ist es im Baubereich und im Heimwerken von großer Bedeutung, das richtige Anziehmoment zu verwenden, um die Langlebigkeit und Sicherheit der Konstruktion zu gewährleisten. Insbesondere bei dynamischen Belastungen wie etwa in Maschinen oder Fahrzeugen ist die korrekte Anwendung des Anziehmomentes von entscheidender Bedeutung.2

Wie wird das Anziehdrehmoment ermittelt?

Zur Ermittlung des richtigen Anziehdrehmoments gibt es spezielle Werkzeuge, die sogenannten Drehmomentschlüssel. Diese Werkzeuge ermöglichen es, das Anziehmoment genau zu messen und bei Bedarf anzupassen. Bei vielen Bauelementen sind die erforderlichen Anziehdrehmomente bereits vom Hersteller vorgegeben und in der entsprechenden Produktbeschreibung zu finden. Gängige Einheiten für das Drehmoment sind das Newtonmeter (Nm) oder das Fußpfund (ft-lbs). Auch spezielle Tabellen und Datenbanken können eine wertvolle Hilfe darstellen, um das passende Anziehdrehmoment für spezielle Anwendungen zu ermitteln.3

Vor- und Nachteile von Anziehdrehmoment

Durch die genaue Einhaltung des Anziehdrehmomentes, werden die Vorteile von sicheren und stabilen Verbindungen erzielt. Es ermöglicht eine hohe Fertigungsqualität und eine Nachvollziehbarkeit der Montage. Ein weiterer Pluspunkt ist der Schutz vor Materialermüdung und die Vorbeugung von Schäden durch Überlastung. Ungeachtet dieser positiven Aspekte, gibt es auch Nachteile. So kann die korrekte Anwendung, insbesondere durch die Notwendigkeit einer genauen Einhaltung der Herstellerangaben, komplex und zeitaufwendig sein. Des weiteren spielt die Qualität des eingesetzten Werkzeugs zur Messung des Drehmomentes eine große Rolle und kann zu zusätzlichen Kosten führen.4

Zusammenfassung:

  • Anziehdrehmoment, auch bekannt als Drehmoment, ist die Kraft, die benötigt wird, um eine Schraube oder Mutter anzuziehen. Es wird oft in Newtonmeter (Nm) angegeben.
  • Ein korrektes Anziehdrehmoment ist essentiell, um die Stabilität von Konstruktionen zu gewährleisten und Materialschäden zu vermeiden. Zudem hilft es dabei, die Lebensdauer von Verbindungselementen zu verlängern.
  • Die Bestimmung des richtigen Anziehdrehmoments hängt von diversen Faktoren ab, zum Beispiel Typ und Größe der Schraube, Material des Bauteils und Anwendungsbereich. Ein Drehmomentschlüssel hilft dabei, den exakten Wert einzuhalten.

Quellen:

  1. Vgl. Wikipedia: Drehmoment
  2. Vgl. frag-den-heimwerker.com
  3. Vgl. schrauben-normen.de: Drehmoment
  4. Vgl. hazet.de: Drehmomentschlüssel